Mit voller Kraft:
das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Termozulia
Rund 65% des venezolanischen Stroms stammen aus Wasserkraftwerken. Venezuela leidet bisweilen aber an ausgeprägten Trockenperioden, und es besteht das Risiko einer zu großen Abhängigkeit von der Wasserkraft. Besonders in der Ölindustrie, die 85% der Exporte ausmacht, verringern Stromausfälle die Produktion.
Ferrostaal leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit in Venezuela: Als Generalunternehmen erhielt Ferrrostaal den Auftrag, das bestehende Gaskraftwerk Termozulia des Betreibers ENELVEN zu einem modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auszubauen. Ohne einen Liter zusätzlichen Brennstoff bringt dieses Kraftwerk am Maracaibo-See heute über 50 Prozent mehr Leistung als zuvor. Die Erweiterung von 320 auf 500 Megawatt wurde im laufenden Kraftwerksbetrieb vorgenommen. Termozulia ist das erste Kraftwerk des Landes, das aus einem "Open Cycle" in einen "Combined Cycle" umgebaut wurde.
In diesem System erzeugt eine Dampfturbine zusätzlich Strom aus der Abwärme der Gasturbine. Durch eine einmalige Investition von etwa 200 Millionen Euro konnten so weitere 180 Megawatt ohne zusätzlichen Brennstoffverbrauch gewonnen werden.
Beim Umbau von Termozulia I waren weit über 1000 lokale Arbeitskräfte beschäftigt. Da gut ausgebildete Arbeiter benötigt wurden, entschloss sich Ferrostaal, die Arbeiter zu schulen. Durch diese Weiterbildung eröffneten sich vielen von ihnen langfristige Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.
Ferrostaal ist seit vielen Jahren in Venezuela tätig und auf die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern spezialisiert. Abgesehen von den Hauptkomponenten der Anlage stammte ein Großteil des Materials aus dem lateinamerikanischen Land. Wegen der hohen lokalen Wertschöpfung wird Termozulia I daher als venezolanisches Projekt betrachtet.